Das Ethos des Dienens
Ritterlichkeit im Sinne von New Camelot bezieht sich nicht auf die bewaffnete Auseinandersetzung, wobei das erlebnispädagogische Fechten mit dem langen Schwert als Methode eingesetzt wird, sondern möchte Kindern und Jugendlichen geistigen Geleitschutz geben.
Die frühere Rüstung der Ritter soll heute eine humane, aufrechte, mutige, eine mentale Rüstung sein. Die eisernen Waffen von einst werden durch geistige Waffen ersetzt.
Im Hochmittelalter (ca. 1170 - 1250) definiert der Begriff "Ritterlichkeit" das Ideal eines Rittertums mit bestimmten Wertvorstellungen. Das Ideal benennt ist durch die folgenden Tugenden gekennzeichnet:
2. Würde bzw. Ehre = ritterliches Ansehen
3. Güte bzw. Freundlichkeit
4. Hôher muot = Begriff des Mittelalters und bezeichnet eine freudige Hochstimmung, eine positive Grundeinstellung
5. Höflichkeit
6. Tapferkeit
7. Zurückhaltung
8. Milde bzw. Großzügigkeit
9. Minne = Begriff des Mittelalters und bezeichnet die die hingebungsvolle Liebe
10. Beständigkeit
11. Treue
12. Anstand, Wohlerzogenheit
Diese vermeintlichen angestaubten Tugenden von einst sind auch heute noch in der allgemeinen Öffentlichkeit von Bedeutung. Formen der Höflichkeut, der Achtung, des Respektes, Hilfsbereitschaft und Fairness in Sport und Spiel genießen auch heute hohes Ansehen.
Ritterliches Verhalten kann aber nur durch eine Ritterlichkeit im Geist erreicht werden. Diesem Ziel fühlt sich New Camelot verpflichtet. Strebten die Ritter in den alten Sagen auch nach Ruhm und Ehre, haben sie ihr Handeln aber grundsätzlich in den Dienst höherer Ziele gestellt und ihr Denken galt stets ihren Mitmenschen.
Die Charakterschule New Camelot möchte Kinder und Jugendliche bestärken, sich selbst als mutige Kämpfer und tapfere Ritter zu sehen. Sie sollen die Stärke und Kraft haben, ihre Mitmenschen zu überzeugen, dass ein Leben im Sinne der Ritterlichkeit und den ritterlichen Tugenden von notwendiger Bedeutung ist. Tugend bezeichnet nach dem New Camelot Verständnis eine Haltung, eine Kraft durch die ein Mensch geneigt ist Gutes zu tun. Häufig wird Rittertum mit Adel oder adeliger Abstammung in Verbindung gebracht. Nach unserem Verständnis ist Adel nicht im Blut begründet, sondern in der Verpflichtung und dem Dienst an der Gemeinschaft.
(zum Teil frei nach Emil Schlee, Ritterlichkeit- um der Zukunft willen, DVG 1996)
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